Firmung

Das Sakra­ment der Firmung

Geführt vom Heiligen Geist
Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheissung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft! - mit diesem Auftrag hat Jesus seine Jünger zurückgelassen. Etwa hundertzwanzig Menschen haben diesem Wort vertraut. Sie sind zusammengeblieben; sie haben gemeinsam gebetet und sich fünfzig Tage lang auf das Pfingstfest vorbereitet. Am Pfingstfest wurde ihr Leben verwandelt. Sie spürten eine Kraft - die Heilige Schrift spricht in Bildern vom Brausen eines heftigen Sturmes, von Feuerzungen, vom Reden in fremden Sprachen. Eine Bewegung entstand, und viele fragten staunend: Was hat das zu bedeuten? Petrus konnte ihnen dann sagen: Hier wirkt der Heilige Geist. Er ist eine Kraft, die jeder empfängt, der den gekreuzigten Jesus als seinen Herrn anerkennt und an ihn glaubt.

Verbunden mit der Kirche
An Pfingsten sind aus ängstlichen Menschen Apostel geworden. Die am Ölberg davongelaufen waren, die Angst hatten, sich unter dem Kreuz zu Jesus zu bekennen, werden Boten Christi. Angefangen hat dieser Weg in der Lebensgemeinschaft mit dem irdischen Jesus. Pfingsten ist ein neuer Schritt. Der Heilige Geist macht die Jüngergemeinschaft erwachsen und lässt sie als Kirche Jesu Christi sichtbar und wirksam werden. Die Kirche nimmt nun ihren Weg durch die Zeit.

Firmung, das Sakrament der Vollendung
Die Firmung ist wohl das am wenigsten greifbare Sakrament: Das eigentliche Ereignis, die Herabkunft des Heiligen Geistes, geschieht still. In der Taufe veranschaulichen das Wasser, das weisse Kleid und die brennende Kerze, was geschehen ist. In der Eucharistie können wir Jesus Christus in seinem Leib und seinem Blut sichtbar empfangen. In der Firmung sind die Zeichen unscheinbarer, deshalb fällt es uns auch schwer, die Bedeutung und den Sinn der Firmung zu erkennen.
Taufe und Firmung als eigenständige Sakramente gibt es seit der Kindertaufe. Weil in der Kindertaufe die Eltern nur stellvertretend für das Kind den Glauben bekennen, wurde die Firmung zur Taufbestätigung. Die Bezeichnung "Firmung" leitet sich vom lateinischen "confirmatio" her, was hier im Sinn von Stärkung zu verstehen ist. Sie weist einerseits auf die "Bestätigung" der Taufe hin und andererseits auf die "Stärkung" der Taufgnade.

Die Firmung bedeutet auch die Volljährigkeit im Glauben. Volljährigkeit bedeutet aber nicht nur Rechte zu haben, sondern auch Pflichten zu übernehmen.
Die Firmung steht im engsten Zusammenhang mit der Taufe. Während die Taufe das Sakrament der Aufnahme und der Einführung in das religiöse Leben ist, ist die Firmung das Sakrament der Vollendung.

Die Feier der Firmung

Firmspendung
Die Firmspendung geschieht im Rahmen des Gottesdienstes nach der Verkündigung des Wortes. Das Sakrament der Firmung spendet der Erzbischof als Träger des Apostelamtes als ordentlicher Spender. Er kann andere Priester zu ausserordentlichen Firmspendern bevollmächtigen.

Erneuerung des Taufbekenntnisses
Der Firmspender nimmt nach seiner Ansprache das Taufbekenntnis der Firmlinge entgegen.

Gebet
Der Firmspender lädt die Gemeinde zum Gebet ein, z.B. mit folgenden Worten: Lasset uns beten zu Gott, dem allmächtigen Vater, dass er den Heiligen Geist herabsende auf diese jungen Christen, die in der Taufe wiedergeboren sind zum ewigen Leben. Der Heilige Geist stärke sie durch die Fülle seiner Gaben und mache sie durch seine Salbung Christus, dem Sohn Gottes, ähnlich.

Chrisamsalbung
Jeder Firmling kommt mit seinem Firmpaten oder seiner Firmpatin nach vorne. Der Pate legt seine rechte Hand auf die rechte Schulter des Firmlings und stellt das Firmkind vor. Der Firmspender legt dem Firmkandidaten die Hand auf den Kopf, zeichnet mit geweihtem Öl (Chrisam) ein Kreuz auf dessen Stirn und spricht: "Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist".

Hinweise

Voraussetzung
Voraussetzung für die Firmung ist, dass der Firmkandidat getauft ist und er die persönliche und innere Bereitschaft dazu hat. Diese Bereitschaft äussert sich unter anderem in der Teilnahme an der Firmvorbereitung und im Mitfeiern der Eucharistie.

Firmvorbereitung
Die Kinder der 5. Primarklasse werden im Rahmen des Religionsunterrichtes an der Primarschule auf die Firmung vorbereitet.

Firmpate oder Firmpatin
Es ist ratsam, dass der Firmling wie bei der Taufe die geistige Hilfe eines Paten oder einer Patin in Anspruch nimmt. Der Pate oder die Patin soll den Firmling bei seiner christlichen Lebensführung und bei der Erfüllung seiner religiösen Pflichten unterstützen und begleiten. Daher empfiehlt die Kirche, einen Paten oder eine Patin auszuwählen, der/die das 16. Altersjahr vollendet hat, katholisch und gefirmt und nicht aus der Kirche ausgetreten ist.

Ein Wort an die Eltern
Mit der Entscheidung, das Kind taufen zu lassen, haben die Eltern die wichtige Entscheidung getroffen, dass die Lebensgeschichte ihres Kindes auch eine Glaubensgeschichte wird. Diese Geschichte mit Gott hat in der Erstkommunion einen lebendigen Ausdruck gefunden. Im Sakrament der Firmung sollen die jungen Menschen ihr persönliches Ja sagen zur Taufe, zur Geschichte mit Gott. Familie ist ein Raum, in dem der Mensch seine Eigenständigkeit entwickeln darf, er selber werden darf und doch jederzeit von den anderen Gliedern in Liebe, Vertrauen und Verständnis mitgetragen wird. Diese Erfahrung wäre in der Vorbereitung auf die Firmung eine grossartige und lebenswichtige für den jungen Menschen. Die Vorbereitung auf die Firmung ist, so gesehen, eigentlich auch eine Aufgabe der ganzen Familie. Der Firmling soll spüren, dass die ganze Familie in dieser Entscheidung zu ihm steht, ihm sozusagen tragen hilft, und sich für die Arbeit in der Firmvorbereitung interessiert.

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